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Interdisziplinäres Forschungsprojekt zu hydraulischen Mörteln auf dem Palatin

gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) (2014)


Kaiserpalast auf dem Palatin (Ausschnitt)
(Quelle:Andrea Schmölder-Veit)

Das Projekt befasst sich mit den Nymphäen des Gartenstadions, einem der zentralen Peristylhöfe des Kaiserpalastes auf dem Palatin in Rom und weiteren angrenzenden Wasseranlagen der Domus Severiana. Alle Monumente weisen mehrere übereinanderliegende Mörtelschichten auf, die von der Einrichtung der Wasseranlagen und zahlreichen Umbauten zeugen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die meisten Schichten im 1. und 2. Jh. n. Chr. entstanden sind – die ältesten stammen wohl aus der Zeit des großen Palastneubaus unter Domitian.

Ein Ziel des Projektes war es, neue Kenntnisse über die Entwicklung der römischen Mörteltechnik zu gewinnen. Mit Hilfe archäologischer Methoden, die mit den geologischen und restauratorischen Verfahren kombiniert wurden, sollten neue Hinweise für die absolute Datierung der Mörtel und damit auch der Nymphäen und ihrer Umbauten erarbeitet werden.

Die Analyse der Mörtelrezepturen bildeten einen Schwerpunkt des Projektes. Mit verschiedenen Methoden – der optischen und lichtmikroskopischen Untersuchung von Anschliffen sowie der Analyse der Dünnschliffe am Rasterelektronenmikroskop (REM) mit gekoppelter energiedispersiver Röntgenmikroanalyse (EDX) – wurden die Zuschläge, die Gesamtfarbe, die Bindemittelmatrix und die mineralogisch-petrographische Zusammensetzung der Mörtel untersucht. Ein maßgeblicher Zuschlag, der den Mörteln zu ihren hydraulischen Eigenschaften verhalf, waren die Pozzulane. Es gilt daher zu klären, was den Ausschlag für die Wahl von künstlichen bzw. natürlichen Pozzulanen gab, und welche natürlichen Pozzulane – ob aus der unmittelbaren Umgebung Roms oder aus weiter entfernten Gegenden – verwendet wurden.

Bewilligungsempfänger:
•    Andrea Schmölder-Veit, Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke München
Projektpartner:
•    TU München, Lehrstuhl für Restaurierung
•    MPA Bremen
 

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